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Name: Lina Ripp, geb. Ritter



Geburtsdatum: 31.10.1906
Geburtsort: Sanok (Polen)
Sterbedatum: 1993
Sterbeort: New York (überlebte)




Bahnhofstr. 32

Lina Ripp führte gemeinsam mit ihrem Mann Julius ein Bekleidungsgeschäft in der Knapper Straße 17, ab Sept. 1938 verlegt in die Knapper Straße 8 in Lüdenscheid. Während der Novemberpogrome 1938 wurde das Geschäft zerstört.

Nach der Zwangsausweisung ihres Mannes im Rahmen der "Polenaktion" 1938 und der zunehmenden antisemitischen Verfolgung floh Lina Ripp 1939 mit Julius und dem gemeinsamen Sohn Uriel nach Belgien. Dort lebte die Familie bis Dezember 1948 im Versteck, um der nationalsozialistischen Verfolgung zu entkommen.

Während des Aufenthalts in Belgien überlebten Lina und Julius Ripp in einem Versteck in Brüssel. Ihr Sohn Uriel starb im Alter von fünfeinhalb Jahren bei einem alliierten Bombenangriff auf Brüssel.

Nach der Befreiung durch britische Truppen blieb das Ehepaar noch bis Ende 1948 in Belgien. Im Januar 1949 emigrierten Lina und Julius Ripp in die USA und ließen sich in New York nieder.

Über das Leben von Lina Ripp in den USA ist wenig bekannt. Im August 1990 besuchte sie auf Einladung der Stadtverwaltung Lüdenscheid ihre ehemalige Heimatstadt. Lina Ripp verstarb 1993 in New York.

Fluchtstationen

  • Ursprungswohnort und Geschäft in Lüdenscheid, Knapper Straße 17 (später Knapper Straße 8)
  • Zerstörung des Familiengeschäfts während der Novemberpogrome 1938
  • Zwangsausweisung des Ehemannes Julius im Rahmen der „Polenaktion“ 1938 nach Polen (Lager Zbornczyn)
  • Flucht der Familie über die „grüne Grenze“ Ende Mai 1939 von Deutschland nach Belgien
  • Versteck in Brüssel von 1939 bis Dezember 1948, um der NS-Verfolgung zu entgehen
  • Verhaftung von Lina Ripp 1942 durch die Gestapo - es gelang ihr die Flucht aus einem fahrenden Deportationszug nach Auschwitz
  • Weiterer Aufenthalt im Versteck in Belgien bis Ende 1948
  • Emigration in die USA im Januar 1949 mit anschließender Ansiedlung in New York (Brooklyn)

Diese Fluchtstationen dokumentieren den verzweifelten Versuch der Familie Ripp, der nationalsozialistischen Verfolgung zu entkommen. Der Zeitraum im Versteck in Brüssel war besonders lang und gefährlich, verbunden mit großem Risiko und persönlichem Verlust.

Wichtige Quelle:
Der Reidemeister Nr. 215 (14.08.2018), Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid e.V. – PDF-Ausgabe

(Quelle: "Spuren jüdischen Lebens in Lüdenscheid"; HG: Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid / Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Lüd. 2016, ebd. S. 41ff. und "Der Reidemeister" Nr. 215 und Nr. 224, HG: Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid e.V)

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