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Name: Elisabeth Slager geb. Noach



Geburtsdatum: 20.11.1854
Geburtsort: Goor (Niederlande)
Sterbedatum: 23.03.1943
Sterbeort: KZ Westerborg




Bahnhofstr. 48

Elisabeth Noach wurde am 20. November 1854 in Goor (Niederlande) geboren.
Sie war die Tochter von Mozes Noach und Carolina (Mogendorff Noach).
Am 17. Februar 1886 heiratete Elisabeth in Lüdenscheid Benjamin Slager, der aus Kampen stammte.

Das Ehepaar lebte in Lüdenscheid, wo zwischen 1889 und 1899 sechs Kinder geboren wurden.
Vier der sechs Kinder verließen vor 1933 ihre Geburtsstadt Lüdenscheid:

  • Caroline (Carolina) Slager
  • Friederike (Rika) Slager
  • Moritz Slager
  • Siegfried Slager
Am 20. Oktober 1938 emigrierten Benjamin Slager, seine Frau und ihre Tocher Dina (Regina) nach Groningen (Niederlande).
Benjamin Slager starb dort am 30. oder 31. Dezember 1941.
Elisabeth Slager (geb. Noach) starb am 23. März 1943 im Lager Westerbork.

Die Kinder wurden Opfer der Shoah. Bis auf die älteste Tochter Caroline (Carolina) Slager (sie überlebte) wurden alle in Auschwitz und anderen Lagern ermordet.

Kinder:
  • - Caroline (Carolina) Slager (*27.08.1889 Lüdenscheid, †15.12.1955 Amsterdam)
  • - David Slager (*31.10.1890 Lüdenscheid, †14.10.1944 Auschwitz)
  • - Friederike (Rika) Slager (*29.10.1891 Lüdenscheid, †16.08.1942 Auschwitz)
    (Zusatzinfo: Höchstwahrscheinlich heiratete sie: Sie wird in der Holocaust "Survivors and Victims Database" (https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=1744593) unter dem Namen Friederike Katan geführt.)
  • - Moritz Slager (*29.07.1894 Lüdenscheid, †29.01.1945 Oranienburg)
  • - Dina (Regina) Slager (*08/09.02.1898 Lüdenscheid, †06.04.1945 Sobibor)
  • - Siegfried Slager (*26.09.1899 Lüdenscheid, †05.11.1942 Auschwitz)


(Quellen: "Spuren jüdischen Lebens in Lüdenscheid", HG: Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid + Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit // https://www.dutchjewry.org/genealogy/ndbeli/6724.shtml // https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de971181)

Exkurs – Das Durchgangslager Westerbork

Das Durchgangslager Westerbork (niederländisch: Kamp Westerbork) wurde 1939 in den Niederlanden ursprünglich als Flüchtlingslager für jüdische Menschen aus Deutschland eingerichtet.
Mit der deutschen Besatzung übernahmen ab Juli 1942 die Nationalsozialisten das Lager und machten es zum zentralen Transitlager für die Deportation nahezu aller im Land aufgespürten Juden sowie kleinerer Gruppen von Sinti und Roma in die Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten Europas.

Von Westerbork aus wurden insgesamt rund 107.000 Menschen nach Auschwitz, Sobibor, Bergen-Belsen und Theresienstadt transportiert.
Die Bedingungen im Lager waren von Unsicherheit, Enge und permanenter Angst vor der Deportation geprägt. Trotzdem herrschte in Westerbork im Vergleich zu anderen Lagern ein scheinbar "normaler" Alltag mit Schulen, einem Theater, Sportangeboten und begrenzter Selbstverwaltung, der jedoch v.a. der Täuschung der Insassen und der Aufrechterhaltung der Lagerordnung diente.

Berüchtigt und erschütternd sind die Transportlisten und "Montagstransporte": Regelmäßig verließen Züge das Lager – meist am Morgen – mit Hunderten Häftlingen Richtung Osten. Viele bekannte Opfer der Shoah wie Anne Frank und ihre Familie, Etty Hillesum sowie zahlreiche andere niederländische Juden passierten Westerbork auf ihrem Weg in den Tod.
Nach Schätzungen überlebten weniger als 5.000 Deportierte das Lager und die darauffolgenden Todes-, Konzentrations- oder Arbeitslager.

Nach der Befreiung 1945 diente das Lager kurze Zeit als Internierungslager für Kollaborateure und später als Auffanglager für Vertriebene. Seit den 1990er Jahren ist Westerbork ein wichtiger Erinnerungs- und Lernort mit Gedenkstätte, Dauerausstellung und berührenden Zeugnissen über die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten in den Niederlanden.

Heute erinnert die Gedenkstätte Kamp Westerbork in Drenthe an die Schicksale der Opfer.
Zahlreiche Ausstellungen, Projekte und Originalfundamente machen das Leiden und die Auslöschung niederländischer Juden sichtbar und mahnen für die Zukunft.

Quellen und weiterführende Informationen zu Westerbork

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