Konzept

Einige Möglichkeiten der Nutzung der Ge-Denk-Zellen in Lüdenscheid und Umgebung: für eine tolerante und gewaltarme Zivilgesellschaft gegen Diskriminierung und Kriminalität:

dokumentieren und erinnern sinnlich erfahren und nachempfinden nicht gleichgültig bleiben Mitverantwortungssinn für Opfer entwickeln
reflektieren und orientieren betroffen reagieren eigene Position überdenken von Tätern abgrenzen
verinnerlichen und handeln informiert sich entscheiden Zivilcourage entwickeln Vorbilder suchen

Mögliche Zielgruppen:

  • Klassen über den Umgang mit Fremden damals (Slawen wurden damals „Untermenschen“ genannt und so behandelt, z.B. halbe Lebensmittelrationen, Schläge, willkürliche Todesurteile) informieren und über heutige Probleme nachdenken.
  • Lehrer über die damalige Rassenbiologie und den Sport als vormilitärische Ausbildung („Boxabitur“) informieren und über den Sinn der Unterrichtsfächer heute nachdenken.
  • Jugendgruppen über damalige Gründe für das Verbot aller freien Jugendverbände informieren und über Unterdrückungen und Tabus heute nachdenken
  • Ärzte, Pfleger, Krankenschwester über damalige Zwangssterilisationen und Euthanasie von Menschen mit Behinderungen in Lüdenscheid informieren und darüber nachdenken.
  • Bürger über Militarisierung in Lüdenscheid damals informieren und über Verteidigungsaufgabe heute nachdenken.
  • Über Abtreibungszwang für Zwangsarbeiterinnen und Strafen wegen Abtreibung von deutschen Frauen in der NS-Zeit und über den heutigen Schutz des Ungeborenen nachdenken.
  • Über Menschenrechtsverstöße durch Vertreibung informieren und über heutige Fluchtgründe und den fairen Umgang mit Flüchtlingen nachdenken.

In jedem Jahr könnte eine neue Wechselausstellung installiert werden. Materialien dafür sind reichlich vorhanden. Fachkundige Bürger wären bereit, die Arbeit in Absprache mit den Verantwortlichen der Stadt zu leisten.

1. Jahr: Jüdische Schicksale;
2. Jahr: Schicksale der Flucht und Vertreibung;
3. Jahr: Zwangssterilisation und Euthanasie von Lüdenscheidern mit Behinderungen;
4. Jahr: Zwangsarbeiter und –arbeiterinnen;
5. Jahr: politische Verfolgung, z.B. OB Erwin Welke, Kommunisten, Gewerkschafter;
6. Jahr: Jugendliche zwischen Anpassung, Verbot von Jugendgruppen und Widerstand, u.a.

Die Ge-Denk-Zellen, die Volkshochschule, der Stadtjugendring, das Museum und der Geschichtsverein sind die ideale Verbindung zur Jugend- und Erwachsenenbildung für Menschenrechte und Demokratie.

Ge-Denk-Zellen Altes Rathaus Lüdenscheid e.V.
Marienstraße 2 Ecke Wilhelmstraße ♦ 58511 Lüdenscheid
Öffnungszeiten ♦ mittwochs 11 - 13 Uhr und 15 - 17 Uhr
Weitere Termine nach Vereinbarung